Im Zuge der Internet-Recherchen stieß ich auf die Ankündigung einer durchaus auch für uns interessanten Ausstellung. Unter dem Titel „Das Heilige Römische Reich Deutscher Nation 962 – 1806“ findet eine umfassende Ausstellung in Magdeburg und Berlin statt, die unter der Patronanz des Europarates steht.

Die Ausstellung ist in zwei Teilen konzipiert:
• in die mittelalterliche Periode, beginnend mit Otto dem Großen bis zum Ausgang des Mittelalters mit Maximilian I. Die Ausstellung ist gleichzeitig auch die diesjährige Landesausstellung von Sachsen-Anhalt und findet im Magdeburger Kunsthistorischen Museum statt.
• in die Zeit beginnend mit Maximilian I. und endend mit Franz II., der 1806 die Krone des Heiligen Römischen Reiches niederlegte. Dieser Teil befindet sich in Berlin im Deutschen Historischen Museum und läuft unter dem Titel „Altes Reich und neue Staaten 1495 – 1806“.

Dass für den ersten Teil der Ausstellung Magdeburg gewählt wurde, ergibt sich aus der Tatsache, dass diese Stadt eine Gründung Otto des Großen ist und seine Lieblingspfalz war. Er bemühte sich intensiv, um Magdeburg zum Bischofssitz zu erheben und initiierte den ersten Bau des Magdeburger Doms, in dem auch seine Grabstätte ist.

Der Ausstellungsteil in Berlin spannt den großen Bogen von der Reformation bis zum Zeitalter Napoleons. Im Zentrum dieser Ausstellung stehen die Strukturen und Institutionen des Heiligen Römischen Reiches.

Zur Ausstellung selbst gibt es eine reichhaltige Dokumentation. Neben dem Katalog wird ein Essayband erscheinen und außerdem wurde eine Dokumentation über eine internationale Tagung zur Ausstellung herausgegeben, in der führende Historiker einzelne Aspekte des Reichs darstellen und auch interpretieren.

Im Rahmen einer Seminararbeit hatte ich mich mit dem legendären Slawenkönig Samo auseinanderzusetzen. Einer historischen Figur, über die kaum Quellenmaterial existiert, aber über den sehr viel geschrieben und auch spekuliert wird.
Ich glaube, es ist ganz interesssant, sich mit den Angaben, die man im Internet findet, auseinanderzusetzen und festzustellen, welche der Informationen gesichert sind und wo die Spekulation beginnt.
Zunächst einmal jene Daten, die sich in der Fredegar Chronik finden und auf die sich alle weiteren Autoren beziehen.

623/624: Samo kam mit einer Gruppe von Kaufleuten zu den Slawen.

626: Die Awaren wurden vor Konstantinopel geschlagen. Die Niederlage löste eine Krise im Reich der Awaren aus, die die Slawen und auch Bulgaren nutzten und sich von der Awarenherrschaft befreiten. Samo stellte sich an die Spitze des Slawenaufstandes und wurde von diesen zu ihrem König gewählt.
Samo konnte in dem von ihm gegründeten Reich seinen Einfluss auch über die Alpenslawen ausdehnen.

630: Der Merowinger Dagobert I. bekämpfte Samo und griff mit einem Heer von fränkischen, alamannischen und wohl auch bayrischen Truppen, unterstützt von den Langobarden, an. Das Hauptheer unter der Führung Dagoberts wurde bei Wogastisburg, dem legendären Sitz Samos, geschlagen. Der Dux der Sorben, Derwan, schloss sich daraufhin Samo an. Die Herrschaft Samos blieb bis zu seinem Tod unangefochten bestehen.

um 660: Tod Samos (der genaue Zeitpunkt ist unbekannt). Mit seinem Tod zerfiel sein Reich und ermöglichte die Wiederherstellung der awarischen Herrschaft über weite Teile des slawischen Mitteleuropas. Die Alpenslawen scheinen hingegen ihre Selbständigkeit behauptet zu haben.